Künstliches und natürliches Salz im Meerwasseraquarium

In diesem Artikel soll geklärt werden, wie sinnvoll der Einsatz von künstlichen oder natürlichen Meersalzmischungen ist. In der Meerwasser-Aquaristik gehört das Nachbilden des natürlichen Meerwassers zu einer der anspruchsvollsten Herausforderungen.
Natürliche Meersalzmischungen für Meerwasser-Aquarien
Aquarienbesitzer, welche an tropischen Meeresküsten wohnen, können einfach natürliches Meerwasser nutzen, insofern dieses nicht verunreinigt ist. Für die meisten von uns kommt das leider nicht in Frage, weswegen man auf Salzmischhungen zurückgreifen muss, über die wir euch hier einen kleinen Überblick geben wollen.

Da sich bei der Verdunstung von Meerwasser zuerst einige Stoffe als feste und nicht wasserlösliche Substanzen ablagern, war es lange nicht üblich Salzmischungen aus natürlichem Meerwasser herzustellen. Denn auch bei der Verwendung von natürlichen Meerwasser für Aquarium Meersalz wird nur der NaCl-Anteil (Kochsalz) aus dem Meerwasser gewonnen, die übrigen Substanzen wie Spurenelemente, Magnesium und Calcium müssen künstlich hinzugefügt werden. In wiefern es sinnvoll ist das teurere „natürliche“ Meersalz zu kaufen muss jeder für sich selbst entscheiden.

Künstliches Meersalzmischungen für Meerwasser-Aquarien, die schon länger auf dem Markt existieren gibt es in einem breitem Sortiment mit unterschiedlich hohen Schwankungen was einzelnen Parameter angeht.

Im Meer und somit im natürlichen Meerwasser gibt es durchschnittlich gesehen folgende Zusammensetzung beim Calcium und Magnesium :
Ca²+: 420 mg, Mg²+: 1300 mg

Hier findest du eine Liste von Meerwasser-Salzmischungen in Ihrer Ca-, Mg-Zusammensetzung:
http://www.mathgame.de/Aqua/TestergebnisseSalztestsACalc.pdf

Wie auf der Liste zu sehen ist, sind die Werte von Calcium und Magnesium in manchen Salzmischungen deutlich niedriger als im Meerwasser. Von solchen Salzmischungen ist daher eher abzuraten. Besser sollten diese Werte leicht darüber liegen, wobei die Abweichung der Calcium- und Magnesiumwerte der Salzmischung von denen des Meerwassers auch nicht zu hoch sein sollte. Demnach liegt die Richtline für den Wert von Calcium bei 420mg und für den Wert von Magnesium bei 1300mg, wobei auch unter Berücksichtigung dieser Kriterien noch eine gute Auswahl besteht.

Ansetzen von Meerwasser aus Meersalzmischungen
Für das Ansetzen von Meerwasser werden zwei Zutaten benötigt. Zum einen geeignetes Wasser, welches mit der Technik der Umkehrosmose oder mit einem Ionenaustauscher aufbereitet werden muss. Zum anderen ist eine geeignete Salzmischung notwendig, wobei die Unterschiede gravierend sein können. Hierbei ist es schwer eine allgemein gültige Richtlinie anzugeben, da Aquarien je nach Besatz,eine ganz unterschiedliche Stabilität aufweisen können. Jedoch gibt es einige Grundsätze im Bezug auf das Meersalz, welche häufig gültig sind.

Da Nährstoffe im Aquarium meist in ausreichender Menge produziert werden, sollte das Salz keine düngenden Stoffe wie Nitrat, Phosphat oder Kieselsäure enthalten, es sei denn es handelt sich um ein reines Steinkorallenaquarium mit geringem Fischbesatz. Außerdem sollten die Konzentration an Calcium und die Karbonathärte nach dem Auflösen möglichst hoch sein, wobei diese Substanzen in den meisten Becken nur mangelhaft vorhanden sind. Auch den pH-Wert gilt es zu beachten. Dieser sollte nach dem Auflösen und nach ausreichender Bewegung und Belüftung des Wassers zwischen 8,0 und 8,5 liegen. Leider schwankt die Zusammensetzung der Spurenstoffe in Salzmischungen produktionsgebunden, sodass die aufgedruckten Inhaltsstoffe wenig aussagekräftig sind, hier ist nicht relevant ob es sich um eine flüssige oder feste Mischung handelt. Wichtig ist, dass nach dem Wasserwechsel keine negativen Auswirkungen an den Tieren, wie das Zusammenziehen der Polypen zu bemerken ist.

Für das Ansetzen von Meerwasser müssen auf Grund der chemischen und physikalischen Eigenschaften von Lösungen bestimmte Kriterien beachtet werde Karbonat lösen zu können. Am besten eignet sich hierfür Wasser, welches die Beckentemperatur hat. Daraufhin kann das Salz eingefüllt werden, während das Wasser mit einer Pumpe im Behälter durchmischt wird. Der Salzgehalt sollte ungefähr 35 Gramm pro Liter betragen.

Sobald das Salz nach wenigen Minuten vollständig aufgelöst ist, muss die Dichte z.B. mit einem Refraktometer oder mit einem Leitwermessgerät durch messen der elektrischen Leitfähigkeit bestimmt werden und falls notwendig mit der Hinzugabe von Wasser oder Salz abgestimmt werden, woraufhin auch der pH-Wert geprüft werden kann. Bei der Verwendung von guten Salzen, kann das Wasser direkt nach dem Mischen für den Wechsel genutzt werden. Sollte das Aquarium jedoch neu eingerichtet werden, benötigt das Wasser eine Reifezeit von einigen Tagen, während der sich das Gleichgewicht der Salzstrukturen einstellt und die Konzentration von Radikalen, welche für die Tiere schädlich sein können, sinkt. Über die Zeit der Lagerung, sollte das Meerwasser durchgängig mit einer Pumpe bewegt und/ oder mit einem Ausströmstein belüftet werden.